Bergen auf Rügen

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Bergen auf Rügen, die "Inselhauptstadt" liegt ziemlich genau im geographischen Mittelpunkt der Insel.
Neben Sassnitz der einzige Ort auf Rügen mit städtischem Charakter, liegt Bergen am Hang des Hügels Rugard und macht seinem Namen alle Ehre.

 

Bergen hat knapp 15000 Einwohner und ist durch seine zentrale Lage wirtschaftliches und politisches Zentrum der Insel. Die Stadt ist als Verkehrsknotenpunkt von allen Seiten schnell zu erreichen. Eisenbahnen und vor allem Busse fahren von hier bis in die letzten Winkel Rügens. Die Rüganer kommen zum Einkaufen und Besuch der Ämter in die Stadt und das einzige Krankenhaus der Insel befindet sich ebenfalls hier.
Touristisch interessant ist die Erhebung des Rugard mit dem Ernst-Moritz-Arndt-Turm, von dem man einen schönen Blick über weite Teile der Insel hat. Weiterhin findet man dort eine Sommerrodelbahn und einen Hochseilgarten, eine Freilichtbühne und die Überreste der Hauptburg (Burgwall) des alten, 1325 ausgestorbenen, rügenschen / ranischen Fürstengeschlechts, auf die auch die Besiedlung Bergens zurück geht.
Im Zentrum der Stadt ist der Besuch des Stadtmuseums im Klosterhof des ehemaligen Zisterzienserinnen-Klosters und die Marienkirche, als älteste Kirche Rügens gebaut Ende des 12. Jahrh., dessen Turmuhr eigenartiger Weise auf der Nordseite ein Ziffernblatt von 61 Minuten hat, lohnenswert.

Bergen kann auf eine über tausendjährige Geschichte zurück blicken.

Schon zur Zeit der ranischen Besiedlung (ab dem 8. Jahrh.) bis 1325 befand sich hier eine Hauptburg (Rugard / Rujanenburg), in der die Fürsten der Ranen residierten.

Auf polabisch, der Sprache der Ranen, wurde dieser Ort erst Gora genannt. Was nichts anderes als Berg - Bergen bedeutet. Die deutsche Bezeichnung setzte sich letztendlich bei der Ortsbezeichnung durch. Dies war nicht unbedingt die Normalität auf der Insel Rügen, davon zeugen noch heute zahlreiche slawische Flur- und Ortsnamen, obwohl ab der ersten Hälfte des 13. Jahrh. deutsche Kolonisten bald den größten und den damit die Region kulturell prägendsten Bevölkerungsteil stellten. Aber ab 1278 schrieb man entweder Berghe, Bergh oder Berghen, urkundlich belegt im Roskilder Verzeichnis (Matrikel).

transRügen - Marienkirche in Bergentrans

1180 begann unter dem ranisch / rügischen Fürsten Jaromar dem I. ( *1141 - † 1218) der Bau der Marienkirche als Grundsteinlegung einer Pfalz. Diese Pläne wurden aber bald aufgegeben und die Kirche als Klosterkirche 1193 für das jetzt in Bergen errichtete Tochterkloster des Marienklosters Roskilde für die Nonnen der Benediktiner geweiht. Im 12. und 13. Jahrh. orientierten sich dann Teile des Benediktinerordens neu und gründeten aus der Tradition der Benediktiner heraus den Zisterzienserorden. Auch die Nonnen der Klöster in Bergen und in Roskilde lebten ab Mitte des 13. Jahrh. nach Zisterzienserregeln, welches ihnen durch den damaligen Papst Innozenz den IV. (*1195 - † 1254) neben ihren Besitzungen, das Kloster besaß zahlreiche von Jaromar dem I. geschenkte Orte und Ländereien auf Rügen, 1250 bestätigt wurde.

1325 fiel Bergen wie der gesamte Herrschaftsbereich des ranisch / rügenschen Fürstengeschlechts wegen des Aussterbens der männlichen Linie nach dem Erbverbrüderungsvertrag zwischen dem Fürsten Wizlaws des III. von Rügen ( *1265 - † 1325) dem Herzog Wartislaw den IV.( *1290 - † 1326) von Pommern-Wolgast an Pommern-Wolgast.

1380 wurde die Klosterkirche zugleich Pfarrkirche.

1445 vernichteten ein Brand fast den ganzen Ort, das Kloster und Teile der Kirche.

Bis in das 15. Jahrhundert hinein blieb Bergen eine Ortschaft des Klosters.

Erst im Ergebnis der in Pommern 1534 durchgeführten Reformation erhielten die pommerschen Herzöge das Kloster Bergen zum Eigentum. Sie lösten das Kloster auf und wandelten es in ein adliges Fräuleinstift um.

1613 erfolgte die Verleihung des Stadtrechts durch Herzog Philipp Julius von Pommern (*1584 - † 1625). Die Bürger erhofften sich dadurch wirtschaftliche Aufschwung, der durch den bald ausbrechenden Dreißigjährigen Krieg zunichte gemacht wurde. Er brachte auch für Bergen wie für die gesamte Region eine leidvolle Zeit mit sich. Der Krieg, zahlreiche katastrophale Brände und Pestepidemien wirkten sich in der Stadtentwicklung äußerst negativ aus. Erst die Schwedenzeit (1648 – 1815) ließ Bergen sich dann nach und nach zu einem rügenschen Verwaltungszentrum entwickeln.

Eckdaten der jüngeren Geschichte:

Ab 1823 entstanden in Bergen Lederfabriken als erste handwerkliche Unternehmen.

1883 wurde die Bahnverbindung von Bergen nach Altefähr, mit Trajektierung nach Stralsund, eröffnet.

transRügen - Ernst Moritz Arndt Turm auf dem Rugardtrans

1877 wird der Ernst-Moritz-Arndt-Turm auf dem Rugard vollendet.

1889 entstand die Bahnverbindung nach Putbus.

1890 wird die Molkerei gebaut.

transRügen / Bergen - Postgebäudetrans

1891 wird die Eisenbahnlinien von Bergen nach Sassnitz / Crampas verlängert und das Postgebäudes am Markt errichtet. Später folgen das Landratsamt, Amtsgericht, Zoll- und Steueramt.

1898 und 1899 wird das Wasser- und das Elektrizitätswerk in Betrieb genommen.

Am 4. Mai 1945 wird Bergen kampflos von der Roten Armee besetzt.

Nach der Gründung der DDR 1949 wird in Bergen die Industrialisierung vorangetrieben. 1952 beginnt der Bau eines Industriegeländes am westlichen Stadtrand von Bergen in dem

u. a. 1953 - 58 die, täglich 300 t Milch verarbeitende, „neue“, Molkerei, 1955 - 56 der VEB Brot- und Backwaren und 1957 - 58 der Schlachthof und die Fleischwarenfabrik entstehen. Von 1965 bis 1988 entstanden die großen Wohngebiete Bergen-Süd mit ca. 2000 Wohnungen und Bergen-Rotensee mit ca. 2500 Wohnungen in der damals üblichen Plattenbauweise.

Ab 1991 wurde der historische Stadtkern und ab 1995 die Stadtteile Rotensee im Rahmen der Städtebauförderung gründlich saniert.

Entfernungen nach:
Putbus: ca. 8 km
Binz: ca. 15 km (Ostseestrand)
Sassnitz: ca. 20 km
Stralsund: ca. 32 km
Ralswiek: ca. 8 km

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