Gustow
Gustow - Dorfkirche (evangl.) *
Die Dorfkirche ist um 1250 als Pfarrkirche im gotischen Stil erbaut worden. Sie bestand ca. 200 Jahre nur aus dem Chor, bis dann im 15. Jahrh. das Hauptschiff mit seinem Gewölbe hinzugefügt wurde.
Nach einem Brand im 17. Jahrh. wurden der Dachstuhl und Giebel Anfang des 18. Jahrh. neu erbaut. Aus dieser Umbauzeit, stammen auch der Dachreiter / Glockentürmchen und das Glockenhaus.
Die kleine Glocke wurde schon um 1650, die große Glocke 1765 gegossen. Die heutige große Glocke ist aber eine original getreue Kopie der alten großen Glocke. Sie wurde 1964 von der renommierten Glockengießerei der Fam. Schilling aus Apolda gegossen, die auch u.a. 1957 die so genannte „Buchenwald-Glocke“ für die KZ-Gedenkstätte Buchenwald herstellte.
Bei 1935 stattgefundenen Renovierungsarbeiten wurden wertvolle Wandmalereien aus dem 15. Jahrh. freigelegt. Ebenfalls aus dem 15. Jahrh. stammen die beachtenswerten Schnitzgruppen „Anna selbdritt“ (Darstellung der heiligen Anna mit ihrer Tochter Maria und dem Jesuskind) und „Pietà“ (Darstellung Marias als Schmerzensmutter mit dem Leichnam des vom Kreuz abgenommenen Jesus Christus) und eine Triumphkreuzgruppe auf dem Lettnerbalkon ( Schranke bis Mitte 16. Jahrh. in der kath. christlichen Gemeinde, die Geistliche und Laien trennte) . Anfang des 18. Jahrh. erhielt der Altar einen barocken Aufsatz mit der Abendmahlsszene ( als „Letzte Abendmahl“, wird das Mahl bezeichnet, das Jesus von Nazaret mit seinen zwölf Aposteln am Vorabend seines Kreuzestodes feierte und an das die Kirche am Gründonnerstag erinnert) und darüber der Auferstandene, umgeben von Evangelistenfiguren (die vier Evangelisten Matthäus, Markus, Lukas und Johannes). Der stehende Pultengel mit Halter für die Taufschale stammt von 1768, die Kanzel von 1784. Die einmanualige mechanische Orgel wurde vom Orgelbauer Fischer aus Demmin 1860 gebaut. 1914 erhielt die Dorfkirche im Hauptschiff zwei Farbfenster. Das Nördliche zeigt ein Weihnachtsmotiv, das Südliche die Himmelfahrt Christi.
Nordöstlich der Kirche befindet sich eine Mordwange (Sühnestein) aus dem Jahre 1510. Diese Steinwange wurde zum Gedenken oder nach einem Urteil / Anordnung für den an dieser Stelle ermordeten, damaligen Kirchenherren von Gustow, Thomas Norenberg errichtet. Er soll der Sage nach von betrunkenen Bauern erschlagen worden sein. In katholischer Zeit erfolgte die Errichtung solcher Steine, um die Vorübergehenden zu Fürbittgebeten für den ohne Sterbesakramente zu Tode Gekommenen anzuhalten.
Seit 1990 wurde die Kirche umfangreich saniert. So fanden Arbeiten an den Friedhofsmauer, am Dach, am Glockenhaus und -turm statt.
Die Dorfkirche Gustow gehört zur Kirchengemeinde Poseritz des Kirchenkreises Stralsund der Pommerschen Evangelischen Kirche.
"Gottesdienst findet in der Regel aller 14 Tage Sonntags um 14.00 Uhr statt.
Evangelische Kirchengemeinde Poseritz
"
Tel. u. Fax : 038307 - 201
(alle Angaben ohne Gewähr - die Daten und Informationen stammen nach Recherchen aus zahlreichen verschiedenen Quellen, u.a. Wikipedia)