Rügens Steilküste – schön und gefährlich
Rügen, 19. Januar 2012
Bitte Vorsicht beim Betreten der Hochufer und der Strände unterhalb der Steilküsten!
Das tragische Unglück an der Steilküste des Kap Arkona auf der Insel Rügen, das sich am zweiten Weihnachtstag des Jahres 2011 auf Höhe der Nebelsignalstation ereignete, erinnert an die Unberechenbarkeit der natürlichen Küstenabbrüche und mahnt zur stets notwendigen Vorsicht, zum Abstand und zur Aufmerksamkeit bei Aufenthalten und Wanderungen auf dem Hochufer und den überwiegend steinigen Stränden unterhalb der Steilküsten.
Bei dem Unglück wurde eine mit ihren beiden Kindern im Steilküstenbereich des Kap Arkona wandernde Mutter aus Brandenburg vom Küstenabbruch erfasst. Die Mutter und die ältere Tochter wurden schwer verletzt, die zehnjährige Tochter dabei verschüttet. Katharina verlor ihr Leben.
Küstenabbrüche an den Steilküsten gehören zum normalen Verlauf der Natur. Der Einfluss des Windes, des Wetters und der Küstenbrandung führen zur Küstenerosion.
Dieser natürliche Vorgang ereignet sich seit jeher.
Auf der Insel Rügen kommen Küstenabbrüche an der Kreideküste auf der Halbinsel Jasmund, den Steilküsten der Halbinsel Wittow und an einigen Steilküstenbereichen der Granitz und der Halbinsel Mönchgut immer wieder vor.
Die Häufigkeit von Abbrüchen nimmt im Herbst und Winter, in denen stetige Niederschläge zu einer Sättigung des Bodens führen und im Inneren der Kliffhänge einen hohen Druck erzeugen, zu.
Dabei bilden sich im Kliff Risse, die den Abbruch, sehr oft auch in Verbindung mit Frost, bewirken.
Jahre und Jahrzehnte sind keine Opfer zu beklagen. Eine Gefahr sind die Abbrüche jedoch und es ereignen sich dabei immer wieder auch tödliche Unglücke.
Nach dem Unglück im Dezember 2011 wird die Ausstellung in der alten Nebelsignalstation am Kap Arkona geschlossen und später an einem neuen Standort eröffnet.
Warnschilder werden weiterhin auf die Gefahren hinweisen und zusätzlich neue aufgestellt.
Die Wanderwege auf den Hochufern der Insel Rügen werden teilweise ins Innere verlegt.
Dabei wird darauf geachtet, dass sich den Wanderden weiterhin schöne Aussichten bieten werden.
Zusätzliche Überwachungsflüge sollen bei der Früherkennung von Abbrüchen helfen.
Die Steilküstenbereiche sind in der Regel durch die steinigen Strände nicht zum Baden geeignet.
Am sichersten ist die Schönheit der Kreideküste der Insel Rügen von der See aus bei Schiffsausflügen zu erleben.
Die feinsandigen Badestrände befinden sich fast ausschließlich in ungefährdeten Bereichen der Insel.