Lohme auf Rügen

fast unmittelbar anschließend an den „Nationalpark Jasmund“, mit dem teils 70 m hohen Steilufer der Küste. Der Ort mit seinen zahlreichen gediegenen Hotels und Pensionen hat sich seine Ruhe und Naturnähe erhalten und bietet zudem, durch seine Lage oberhalb der Steilküste, einen wunderschönen Ausblick auf die Weite der Ostsee.

Vorn Lohme aus beginnen zahlreiche beschilderte Wanderwege. Ob oberhalb der Steilküste zum sechs Kilometer entfernten, sagenumwobenen Kreidefelsen "Königstuhl" und in den Nationalpark Jasmund oder bei ruhiger See direkt unterhalb der Steilküste der Stubbenkammer auf dem steinigen Ufer in Richtung Königstuhl / Sassnitz entlang.

Aber Vorsicht, der Weg ist beschwerlich und man muß unbedingt auf Warnhinweise wegen eventueller Steilküstenabbrüche achten. Aber auch die Küste westlich von Lohme ist für Wanderungen bestens geeignet.In näherer Umgebung befindet sich zwischen Glowe und Juliusruh der 17,5 Kilometer lange feinsandige, breite und sanft

in die Ostsee abfallende, sehr gut mit dem Auto zu erreichende Strand der "Schaabe", welcher zu den schönsten der Insel Rügen gehört. Erwähnenswert ist der tief unterhalb des Ortes gelegene, nur über eine steile Treppe (alte Treppe benutzen - diese neue Treppe im Bild rechts wurde im Mai 2011 demontiert) zu erreichende, kleine Yachthafen mit einem Cafe und einem Imbiss.

Lohme geht aus einer im 9. Jahrhundert errichteten slawischen Siedlung der Ranen hervor.

Eckdaten der jüngeren Geschichte:

Ab 1855 entwickelt sich Lohme zum ersten Seebad Rügens. Wie zu der Zeit üblich werden ein Herren- und ein Damenbad errichtet.

Äußerst förderlich für die Entwicklung Lohmes ist der Bau der Eisenbahnstrecke von Altefähr (von Stralsund ab der Fertigstellung des Rügendamms 1936, davor Fährverbindung) nach Bergen 1883 und die dann 1891 erfolgte Verlängerung nach Saßnitz.

Im Februar 1900 strandet der schwedische Postdampfer „Rex“ der „Königslinie“, auf dem Weg von Trelleborg (Südschweden) nach Saßnitz, bei Lohme. Daraufhin wurde 1904 der Leuchtturm Ranzow gebaut. Er war bis 1999 in Betrieb und wurde 2002 abgebaut steht heute als technisches Denkmal am Kap Arkona.

1924 werden ca. 2000 Gäste gezählt.

1932 werden die weithin sichtbaren Sendemasten die Küstenfunkstelle „Rügen Radio“ gebaut. In Zeiten der DDR (1949 – 1990) oftmals die einzige Verbindung zwischen der weltweit fahrenden Handels- und Fischfangflotte mit der Heimat. Bekannt auch durch den Straßenfeger, der neunteiligen Fernsehserie, „ZUR SEE“ (1974 - 1976). 1998 wird der Betrieb eingestellt.

1953 findet auch in Lohme die „Aktion Rose“ statt. Besitzer von Hotels, Pensionen und Häusern werden beliebig kriminalisiert, verhaftet und enteignet.

Nach 1989 ergeben sich für Lohme deutliche Veränderungen.
Viele der alten, als Wohnhäuser genutzten Pensionen und FDGB - Ferienheime im Ort werden an die früheren Eigentümer übertragen oder privatisiert.

1997 wird der Ortskern gründlich saniert und der Hafen von Lohme zu einem Yachthafen umgebaut.

Im Juni 2009 besteht auf Grund aktueller geologischer Gutachten eine Nutzungsuntersagung für mehrere Gebäude am Steilhang zum Hafen. Es finden umfangreiche Baumaßnahmen zur Hangentwässerung und Hangstabilisierung statt.

Im März 2010 wird die Sanierung des Hanges erfolgreich abgeschlossen. Der Wasserspiegel im Hang ist um zwei bis drei Meter gefallen. Die sechs Anwohner, die auf Weisung der Rügener Landrätin ihre Häuser verlassen mussten, kehren zurück. Um sicher zu gehen wird die Steilküste auch in Zukunft ständig überwacht und im Frühwarnsystem über Sensoren jede noch so kleine Bewegung des Kliffs gemeldet.

Im Mai 2011 wird die neue, erst in den 1990iger Jahren gebaute hölzerne Treppe zum Lohmer Hafen wieder demontiert. Wer jetzt vom Dorf in den Hafen will, muss, wie früher, die alte Treppe benutzen, die, zur Zeit der Hangsperrung und deren Sanierung, 2010 wieder hergerichtet wurde.

Lesen Sie auch die „Geschichte der Insel Rügen“

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