Insel Hiddensee - historische Eckdaten
Hedinsey - Hedins Oe - Hiddensjö - Hiddensöe - Hiddensee
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1296 wurde die Insel Hiddensee vom rügenschen Fürsten Witzlaw dem II. dem Zisterzienserkloster Neuenkamp (heute befindet sich dort die Stadt Franzburg) geschenkt, die bald darauf auf der Insel ein Tochterkloster, das „Kloster Hiddensee“, gründeten.
Anfang des 14. Jahrh. wird im äußersten Süden der Insel, dem Gellen, eine Kirche, ein Leuchtfeuer sowie ein Hafen gebaut, die aber heute leider von der Ostsee überspült sind.
1332 Weihung der noch heute existierenden Inselkirche in Kloster.
1536 wird das katholische Kloster im Zuge der Reformation aufgelöst und verfällt.
1628 während der „Dreißig Jährigen Krieges“ (1618 – 1648) wird auf Befehl Wallensteins, um den verfeindeten Dänen die Nutzholzgewinnung unmöglich zu machen, der Wald auf dem Dornbusch komplett abgebrannt.
1835 erwirbt das „Kloster zum Heiligen Geist“ aus Stralsund Hiddensee
1861 wird mit der Wiederaufforstung des Dornbusches begonnen.
1864 durch ein Sturmhochwasser / Sturmflut wird der gesamten Mittelteil der Insel überflutet und dadurch in zwei Hälften geteilt. Als Reaktion werden Maßnahmen zur Rückgewinnung des überfluteten Landes ergriffen.
Bei einem Sturmhochwasser drückt ein Sturm oder Orkan aus dem Westen das Wasser der Ostsee erst ostwärts Richtung Baltikum - finnischer Meerbusen. So herrscht im Ostteil der Ostsee extremes Hochwasser und im Westteil der Ostsee extremes Niedrigwasser. Aus der Nordsee fließen jetzt gewaltige Wassermassen als Ausgleich in die westliche Ostsee.
Jetzt dreht der Sturm oder Orkan komplett in die entgegengesetzte Richtung und drückt damit die gewaltigen Wassermasse aus der östlichen Ostsee wieder zurück in Richtung Westen, zudem sind in die westliche Ostsee ja noch die gewaltige Wassermassen aus der Nordsee geflossen. Aber durch die natürlichen Gegebenheiten der Verbindung der Ostsee mit der Nordsee, die geographische Lage und die verhältnismäßige Enge von großen und kleinen Belt und Skagerrak, fließt jetzt das in die Ostsee eingeströmte Wasser nicht schnell genug wieder in die Nordsee zurück.
Es entsteht ein mehrere Meter hohes Hochwasser.
1872 Hiddensee wird erneut durch eine Sturmhochwasser / Sturmflut heimgesucht.
1875 als weitere Reaktion auf die Überflutungen der letzten Jahre wird ein Querdeiches südlich von Neuendorf gebaut.
1888 Errichtung des Leuchtturms auf dem Dornbusch sowie des Hafens und der Seenotrettungsstation in Kloster.
1892 regelmäßiger Dampferverkehr zwischen Stralsund und Kloster.
1905 wird der erste Arzt auf Hiddensee eingestellt.
1900 wird der "Bade-Interessenten-Vereins" in Vitte gegründet.
1909 erfolgt die Gründung der „Genossenschaftsreederei“ der Insel Hiddensee.
1909 - 1914 entstehen erste Hotelneubauten in Kloster u.a. die Hotels „Hitthim“, „Wieseneck“, „Dornbusch“, „Haus am Meer“ und das „Hotel Klausner“ im Dornbusch.
1927 kann Hiddensee an das Stromnetz angeschlossen werden.
1953 findet auch auf Hiddensee die „Aktion Rose“ statt. Besitzer von Hotels werden z.T. willkürlich kriminalisiert, verhaftet und enteignet, die Hotels werden vom FDGB (Freier Deutscher-Gewerkschafts-Bund) übernommen.
1958 erfolgt die Gründung der LPG (Landwirtschaftliche-Produktions-Genossenschaft) "Dornbusch" welchen dann 1969 von der LPG in Poseritz übernommen wird und Bau eines Urlauberdorfes in der Dünenheide.
1959 erfolgt die Übernahme der Genossenschaftsreederei durch die "Weiße Flotte" Stralsund.
1960 werden die der FPG (Fischerei-Produktions-Genossenschaft) "De Süder" in Neuendorf und "Swantevit" in Vitte gegründet.
1962 erfolgt der Baubeginn des Ostseedeiches von Kloster nach Vitte.
1978 erfolgt der Bau eines großen Ferienheims durch die Stralsunder Volkswerft in Vitte.
Er besteht aus drei großen schilffgedeckten Bettenhäusern von denen zwei 2009 / 2010 abrissen werden.
In den 1970er und 1980er Jahren finden weitere äußerst umfangreiche Hochwasserschutzmaßnahmen statt.
z.B. Erhöhung bzw. Neubau des gesamten Deiches an der Ostsee und der Boddenseite und diverser Querdeiche zum vollständigem Schutz der einzelnen Ortschaften.
Nach 1989 und der Wiedervereinigung ergeben sich auch für Hiddensee deutliche Veränderungen. Es beginnt eine überaus rege Bautätigkeit und es entstehen eine große Anzahl u.a. Appartementhäuser, ein großes Feriendorf, Hotels und viele weitere Gebäude zur Unterbringung von Touristen.